Wer einen Spaziergang durch den Schlosspark in Berlin-Buch macht, sucht eines vergebens: das Schloss. Seit dem Abbruch 1964 ist nur noch der Name übrig geblieben. Doch das ändert sich gerade: Gemeinsam mit Menschen aus der Nachbarschaft entwickelt das „Büro Unbekannt Berlin“ die Vision eines Bürger-Schlosses – das Schloss der Vielen.
Gefördert vom Berliner Projektfonds Urbane Praxis aus Mitteln des Senats für Europa und Kultur, soll die künstlerische Umsetzung in Form von Erlebnis-Spaziergängen, Hörspielen und Installationen das Schloss künstlerisch widerauferstehen lassen.
Die Bewohner*innen der Berliner Unterkunft für Geflüchtete in der Wolfgang-Heinz-Straße unterstützten die künstlerische Umsetzung: Bei dem Workshop „Pane, amore e fantasia“ von Susan Wäckerlin fungierten einige als Sprachmittler*innen, andere nahmen an den verschiedenen kreativen Aktionen teil. Es ging darum, über persönliche Vorstellungen eines neuen Schlosses als einen metaphorischen Ort des Trosts, der Geborgenheit und der Ruhe nachzudenken – und welche Geschmäcker, Gerüche und Ess-Erfahrungen sie mit diesem – unter Umständen utopischen – Gefühl verbinden.
Auch Kinder nahmen an dem Workshop „Entwürfe für ein Schloss der Vielen“ in Bucher Grundschulen und Kitagruppen teil. Es wurde die Frage gestellt, wie ein Schloss aussieht, das uns allen gehört. Die Entwürfe und Modelle wurden in dem temporärern Schloss der Vielen ausgestellt.
Wir bedanken uns herzlich bei Miranda Rigby und Dominik Berton (ConstructLab), die den Workshop „ZusammenSchloss – Bank-Bau & Hocker-Herstellung“ am 16.2 und 17.2.2023 gemeinsam mit den Bewohner*innen gestalteten. Sie bauten vor Ort Möbel und kreierten Accessoires, die sich spielerisch mit Fragen von Teilhabe, Partizipation und Austausch auseinandersetzen. Ebenso danken wir Judith Wollenberger und Dominik Steinmann, die ein alternatives Programm für kleinere Kinder angeboten haben.
Und nicht nur Menschen wurden von dem bunten Treiben magisch angezogen: Einen Audiowalk durch den Park, bei dem Interviews von Zeitzeugen eingespielt wurden, begleiteten die Sonne und drei Rehe.
Eindrücke vom Projekt gibt es in unserer Galerie: