„Ich will dort helfen, wo es am dringendsten nötig ist“ – Edeltraud Krüger aus Laatzen hatte keine bestimmt Vorstellung, als sie ihre Hilfe beim Freiwilligennetzwerk Laatzen anbot. Ein alter Bekannter vermittelte die 78-Jährige an die Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im Ortsteil Rethen, die von European Homecare betrieben wird: Hier gab es Bedarf bei der Kinderbetreuung. Die Größeren gehen zwar vormittags zur Schule – doch gerade im Winter werden die Nachmittage in der Einrichtung oft lang. Zunächst betreute die Ehrenamtlerin eine Gruppe Mädchen. „Als es dann zu einem Ausflug auf den Spielplatz ging, fragten die Jungs ganz schüchtern, ob sie auch mit dürften“, erinnert sich Edeltraud lächelnd. Seitdem betreut sie einmal die Woche bis zu neun Kinder zwischen fünf und 13 Jahren. Das Programm ist bunt gemischt: „Ausflüge sind immer beliebt. Wir waren schon im Landesmuseum Hannover, im Park der Sinne, und – ein besonderes Highlight, auf einem Ponyhof, wo nicht nur Striegeln und Füttern auf dem Programm stand, sondern sogar eine Reitstunde.“
Im Winter bleibt Edeltraut mit „ihren“ Kindern oft in der Einrichtung, sie malen, basteln oder backen zusammen; mit den Größeren macht sie Torte, mit den Kleineren Kekse. Ganz egal, was geplant ist – die Kinder erwarten sie meistens schon an der Tür und wollen sie anschließend gar nicht mehr weglassen. „Edeltraud soll am besten jeden Tag kommen!“, findet die siebenjährige Evin. Im Moment kommt die Rentnerin einmal pro Woche für mindestens zwei Stunden, je nachdem, was auf dem Plan steht, auch mal öfter oder länger.
Aus ihrem Ehrenamt kann sie viel Positives schöpfen: „Ich habe zwar zwei Kinder, aber keine Enkel – und es ist schön, wie viel Herzlichkeit von den Kindern zurückkommt. Ich bin fast so etwas wie eine Ersatz-Omi geworden. Wenn ich mal mit schlechter Laune komme, gehe ich garantiert mit guter wieder heraus!“