Ein geschmückter Tannenbaum, der Duft von Lebkuchen und Spekulatius, Bummeln auf dem Weihnachtsmarkt – der Advent ist auch für geflüchtete Menschen eine besondere Zeit. In vielen von European Homecare betriebenen Einrichtungen gibt es nicht nur Weihnachtsfeste für die Bewohner. Schon Wochen vor den Weihnachtsfeiertagen steht Plätzchenbacken, Basteln von Weihnachtsdeko oder ein Besuch vom Nikolaus auf dem Programm.
Die Bewohner stammen aus ganz unterschiedlichen Ländern. Viele gehören keiner christlichen Religionsgemeinschaft an – mit dem Thema Religion und religiösen Feiertagen gehen die Mitarbeiter daher kultursensibel um. Fast alle haben allerdings die Erfahrung gemacht, dass auch andersgläubige Bewohner gerne an christlichen Feierlichkeiten teilnehmen und diese aktiv mitgestalten.
In Hannover waren Kinder einer Einrichtung mit ihren Eltern zu einer Benefiz-Feier am 2. Advent eingeladen: Im Congress Centrum erwartete sie nicht nur ein Menü, eine Geschenktüte vom Weihnachtsmann und eine Kinderschminkstation, sondern auch ganz untypische Weihnachtslieder von der Kultband „Fury in the Slaughterhouse“ und von dem britischen Sänger Geff Harrison. Einige der Kinder waren schon im vergangenen Jahr dabei. Silke Siemer, Einrichtungsleiterin der Gemeinschaftsunterkunft, berichtet: „Die Kinder konnten es kaum erwarten und hatten schon Monate vorher gefragt, wann es endlich wieder soweit ist.“
In einer anderen Einrichtung nahmen die Kinder an einer Wunschstern-Bastel-Aktion teil: Auf selbst gebastelte Sterne schreiben Kinder, deren Eltern sich keine Geschenke leisten können, ihre Wünsche. Diese können von einem Spender erfüllt werden. Die Wünsche der Kinder sind ganz typisch – Puppen, ferngesteuerte Autos, etwas zum Anziehen, Kuscheltiere. „Ein besonders rührender Wunsch kommt von einem fünfjährigen Mädchen“, erzählt Sozialarbeiter Sebastian Schäfer. „Sie wünscht sich nichts Materielles, sondern einfach Frieden und Glück fürs neue Jahr.“