Binnen sechs Wochen sollte ein komplettes Zeltdorf inklusive mobiler Hallen mit bis zu 1.000 qm zu dauerhaften Unterkünften für Asylbewerber errichtet werden.
Zwischen Juli 2015 und Februar 2016 ließ die Stadt Essen insgesamt 10 Zeltdörfer durch EHC errichten. Separate Zelte sollten als Mensa, als Aufenthaltsbereich bei schlechtem Wetter,
für die Kinderbetreuung, als Sportmöglichkeiten, für Deutschkurse und Freizeitangebote umfunktioniert und ausgestattet werden. Das Angebot von zB. Tischtennisplatten, Tischkickern, TV-Ecken, Kommunikations- und Leseecken sollte integriert und für einen einigermaßen normalen Tagesablauf geeignet sein.
Ziel war es, 2600 neue Plätze für Asylbewerber zu schaffen und die dramatische Zunahme an Asylsuchenden zum Vorjahr abzufangen, bevor auf lange Sicht feste Unterkünfte errichtet bzw. umfunktioniert wurden.
Trotz minimaler Privatsphäre und schwieriger Wohnsituation konnte EHC eine adäquate Qualität gewährleisten. Durch die Vollverpflegung, bestmögliche Betreuung, die Organisation von Freizeitaktivitäten im Team und die enge Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern aus der Nachbarschaft entstand in den Unterkünften eine soziale Willkommenskultur.
Mit sehr hohem Aufwand wurde zudem die Sicherheit und Aufklärung in der Nachbarschaft geleistet:
Der enge Kontakt mit der Nachbarschaft und die gute Gesprächskultur, Informationsaustausch und Aufklärung, integrative Arbeit in der Bewohnerschaft (u.a. Vermittlung kultureller Gepflogenheiten,
Sensibilisierung für Themen Lärmbelästigung, Sauberkeit, Verkehrsregeln).
Die Integration der direkten Hilfe durch Ehrenamt und Nachbarschaft trugen zudem zu kurzen Wege und schnellerer Vermittlung in Amtswege bei.
Mit der Abnahme des Flüchtlingsstromes konnte nun mit dem Abbau der nicht mehr benötigten kurzfristigen Unterkünften begonnen werden.