Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Rosen und ein Apfelbäumchen: Auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft „An den Tierkliniken“ in Leipzig verspricht der kleine Garten schon jetzt eine reiche Ernte. „Die Sträucher waren schon vorher da – man hat sie nur nicht gesehen“, berichtet Anne Kehrer, Betreuungsleitung der von European Homecare betriebenen Einrichtung. Nachdem die Einrichtung mehrere Jahre unbewohnt war, war vor dem Start einiges zu tun: Neben der Bereitstellung von Möbeln und Ausstattungsgegenständen musste auch das weiträumige Gelände auf Vordermann gebracht werden, das sich die Natur teils wieder zurückerobert hatte. Dank des Einsatzes des Teams aus Fachkräften aus dem sozialpädagogischen Bereich (darunter Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen und eine Kultur- und Medienpädagogin), Reinigungskräften und handwerklich versierten Hausmeistern wurden nicht nur die Wohnungen ausgestattet, sondern auch der Rasen getrimmt, Bäume versetzt und Hochbeete und Palettenmöbel gebaut.
Inzwischen haben über 100 Bewohner*innen in den Vier-Zimmer-Wohnungen ihr neues vorläufiges Zuhause bezogen. Viele stammen aus der Ukraine, andere sind ehemalige afghanische Ortskräfte und deren Angehörige. Auch einige syrische Familien sind eingezogen. Aufgrund der teils barrierefreien Bauweise sind auch einige ältere Menschen unter den Bewohner*innen. Alle Wohnungen sind ähnlich geschnitten und verfügen über vier Zimmer, Bad, 2 WCs und eine Kochnische. Die Unterbringung erfolgt entweder im Familienverbund oder bei mehreren alleinstehenden Personen oder Singles mit Kindern in einer Art Wohngemeinschaft.
Neben dem kleinen Garten und den Hochbeeten gibt es derzeit ein weiteres Highlight im Außenbereich: Ein mobiles Fußballfeld, zu Verfügung gestellt vom „Fanprojekt Leipzig“. Vor allem Kinder nutzen die Anlage, ab dem späten Nachmittag auch Jugendliche und Erwachsene. Zu den weiteren sozialpädagogischen Projekten gehören ein spielerisches und altersgerechtes Sozialkompetenztraining für Kinder sowie Deutschkurse, die mit der Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer*innen zweimal pro Woche angeboten werden. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für den regen Spedenzulauf und die Unterstützung bedanken, sowohl von engagierten Nachbar*innen als auch von den Organisationen Outlaw gGmbH, Leipzig Helps Ukraine und Wonnecitz.
Eindrücke aus der Einrichtung gibt es in unserer Galerie: